Windows: Ordner an Taskleiste anheften – so funktioniert es (2024)

Ob Windows XP, Vista, 7, 8, 8.1, 10 oder 11: Bei all diesen Betriebssystemen gibt es viele Möglichkeiten, um ans Ziel zu gelangen. Wer Inhalte besonders schnell öffnen will, positioniert sie auf dem Desktop, organisiert sie in Unterordnern – oder heftet sie an die Taskleiste an. Letzteres klappt seit Windows 7: Die Taskleiste heißt hier

und ist intelligenter als zuvor, sie ermöglicht das Aufnehmen häufig genutzter Anwendungen per Drag & Drop. Mit Non-Software-Dateien und mit Ordnern funktioniert das aber nicht: Sprich, im Falle von Nicht-LNK- und Nicht-EXE-Dateien (also etwa Text-Files oder MP3s, eben Inhalten, die kein Software-Rückgrat darstellen) sowie Verzeichnissen schlägt das Anbringen fehl. Im Folgenden beschreiben wir, wie Sie unter Windows 7, Windows 8.1, Windows 10 und Windows 11 vorgehen, damit das Drag-&-Drop-Prozedere dennoch zum Erfolg führt.

Ein wichtiger Hinweis vorab: Sie benötigen bei installiertem Windows 11 die Systemversion 22H2. Bei der Erstlingsfassung 21H2 des Windows-10-Nachfolgers war die generell funktionsreduzierte Taskleiste unter anderem insofern limitiert, als dass sie kein Drag & Drop mehr zulässt (das Umpositionieren von in der Leiste vorhandenen Symbolen geht, aber das Hinzufügen neuer Verknüpfungen nicht). Um gegen diesen Windows-11-21H2-Malus für Abhilfe zu sorgen, bietet sich die Installation des Tools "

" an, es holt die mächtigere Windows-10-Taskleiste zurück (siehe auch unseren

); oder Sie upgraden auf Windows 11 22H2.

Ziehen Sie einen Ordner bei Drag-&-Drop-tauglicher Taskleiste in die Systemleiste, passiert... nichts. So findet sich dort kein neues Icon ein, über das Sie das Verzeichnis aufrufen könnten. Allenfalls im Kontextmenü des Taskbar-Explorer-Zeichens (

, aufrufbar per Rechtsklick) taucht der betreffende Ordner als Eintrag auf. Mit den nachfolgenden Instruktionen etablieren Sie ein vollwertiges Verzeichnis-Icon im unteren Bildschirmbereich. Wiederholen Sie das Prozedere, bringen Sie sogar mehrere Dateien-Behälter unter.

So gehen Sie unter Windows 7, 8.1, 10 und 11 vor: Klicken Sie den gewünschten Ordner bei gedrückter Umschalttaste mit der rechten Maustaste an und wählen Sie "

". Eine Neuerung von Windows 11 ist, dass Sie die Umschalttaste alias [Shift] weglassen können; das erweiterte Kontextmenü samt Pfad-Kopieren-Kommando poppt auch in diesem Fall auf.

Klicken Sie den genannten Kontextbefehl an. Im folgenden Schritt führen Sie einen Rechtsklick auf den Desktop aus und gehen auf "Neu > Verknüpfung". Geben Sie im sich öffnenden Assistenten explorer ein, gefolgt von einem Leerzeichen. Drücken Sie Strg-V zum Einfügen des zuvor in die Zwischenablage kopierten Ordnerpfads. Bestätigen Sie mit "Weiter". Im nächsten Bildschirm tippen Sie einen Namen für die Verknüpfung ein, die imstande ist, den betreffenden Ordner aufzurufen. Durch das Ansteuern der "Fertig stellen"-Schaltfläche speichern Sie und beenden den Wizard.

Alternativ zur Nutzung der "Als Pfad kopieren"-Option bietet sich Folgendes an: Sie markieren einen Ordner und drücken dann Strg-C. Den Pfad fügen Sie im Anschluss zwar nicht in beliebige Programme ein, so scheitert das via Strg-V bei notepad.exe; der Verknüpfungs-Assistent zeigt sich hierfür mithilfe des genannten Shortcuts jedoch empfänglich. Eine Neuerung von Windows 11 22H2 ist der Hotkey Strg-Umschalt-C, dank dem Sie auch etwa in Notepad Pfade von zuvor ausgewählten Verzeichnissen hieven; nötig ist das Unterfangen im Kontext des "Ordner an Taskbar bringen" jedoch nicht.

Die frisch gebackene Verknüpfungsdatei könnten Sie jetzt in die Taskleiste ziehen, sie fügt sich dort problemlos ein. Zuvor sollten Sie aber noch das Symbol des Files ändern, damit das Taskbar-Äquivalent nicht so generisch aussieht: Das realisieren Sie durch den Aufruf der Eigenschaften Ihres Desktop-Hilfskonstrukts, beispielsweise per Doppelklick darauf bei gedrückter Alt-Taste. Im hervortretenden Pop-up betätigen Sie "Anderes Symbol", in einem weiteren Fenster drücken Sie die Löschen-Taste zum Entfernen des vorab eingestellten Pfades und die Eingabetaste, um eine größere Icon-Bildchen-Auswahl zu haben. An dieser bedienen Sie sich durch das Anklicken Ihres favorisierten Motivs, selbiges nicken Sie mit den Buttons "OK > OK" ab.

Befördern Sie Ihr Element per Drag & Drop in die Windows-Superbar. Optional löschen Sie die Verknüpfungsdatei auf dem Desktop am Ende wieder, die Taskleisten-Einhängung funktioniert davon unbeeinflusst weiter.

Erscheint Ihnen das oben Beschriebene zu mühsam? Im Internet stehen kostenlose Programme bereit, die das Prozedere vereinfachen. Der TaskbarPinner etwa ist kompatibel zu Windows 7: Rufen Sie das portable Utility auf, genügt ein Klick auf "Pin a Folder" und die Auswahl des gewünschten Ordners. Prompt hält das Sammelsurium visuell in der Windows-Leiste Einzug – es ist kein explorer.exe-Neustart nötig, der zum Übernehmen diverser anderer Systemmodifikationen anfällt. Im Test lief die Anwendung unter Windows 8.1, Windows 10 und Windows 11 nicht.

Das gratis angebotene Pin to 8 bietet die genannte TaskbarPinner-Funktion ebenfalls, läuft aber unter Windows 7, Windows 10 und Windows 11 nicht richtig. Kompatibilität ist nur unter Windows 8.1 gewährleistet; nach Anklicken der Kachel "Pin a Folder" im Software-Interface geht es los. Bei unserer Recherche haben wir keine für Windows 10 und Windows 11 geeigneten Utilities gefunden, die Inhalte wie Ordner in die Systemleiste integrieren; jenseits von Jumplist-Einhängungen (möglich mit

oder

). Und die von ChatGPT diesbezüglich ausgeplauderte Behauptung, der 7+ Taskbar Tweaker ermögliche Ordner-Anheften, erwies sich bei einem Praxistest als falsch. TaskbarPinner und Pin to 8 bieten sich zumindest für die Verwendung bei älteren Computern oder in virtuellen Maschinen an, die Sie zum Betreiben betagter Microsoft-Systeme im Einsatz haben.

Eine Alternative ist RocketDock: Mit diesem Tool lassen Sie an einem wählbaren Bildschirmrand – standardmäßig ist es der obere – eine Art Zweit-Taskleiste schweben. Das Pendant erinnert an das macOS-Dock und nimmt per Drag & Drop Ordner auf. Es entfällt, wie bei der originalen Windows-Taskleiste zunächst eine Ordnerverknüpfung zu erschaffen; stattdessen akzeptiert die RocketDock-Oberfläche zugeführte Verzeichnisse in Reinform. RocketDock ist schon älter, funktioniert aber tadellos unter Windows 11.

Ein moderner RocketDock-Ersatz ist das weniger bekannte

. Auch hier schwebt eine Zusatzleiste auf dem Monitor, sie lässt sich so bequem mit Verzeichnissen bestücken, wie das bei Microsofts nativer Taskleisten-Umsetzung unter Windows wünschenswert wäre.

Eine weitere Möglichkeit, um schnell auf einen Ordner via Taskleiste zuzugreifen: Binden Sie ihn in Listenform in den rechten Bereich der Leiste ein. Es genügt dann ein Klick, um dessen kompletten Inhalt einzusehen und einzelne Dateien darin zu nutzen. Eine Anleitung finden Sie im Artikel "

".